MindPower

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MindPower

Um unsere psychische Gesundheit zu stärken, dürfen wir die für uns förderlichen und dienlichen Ressourcen aktiv aufbauen und pflegen.

Mit MindPower stellen wir einige dieser gesundheitsfördernden Ressourcen vor und laden mit Praxistipps direkt zum Ausprobieren und Ressourcenaufbau ein.

Wie funktioniert das?

Hier weiter unten findest du mehrere „Linkboxen“, die dich direkt zu den vorgestellten Ressourcen führen. Am Ende jedes Textes gibt es zusätzlich Praxistipps und Impulse, die du direkt umsetzen kannst. Falls du nicht den ganzen Text lesen möchtest, haben wir unter jedem Kapitel eine „kurz & knapp“-Zusammenfassung eingefügt, die dir die wichtigsten Punkte kurz erklärt. Übrigens: Wenn du oben auf MindPower klickst, gelangst du auch direkt zu den Unterseiten mit den verschiedenen Ressourcen.


Wichtig: Der Schwerpunkt liegt hier auf individuelle Ressourcen, die jede*r selbst aktiv aufbauen und nutzen kann. Dennoch möchten wir betonen, dass psychische Gesundheit nicht allein auf persönliches Handeln zurückzuführen ist. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle und tragen erheblich zu unserem psychischen Wohlbefinden bei. Somit liegt die Verantwortung nicht nur beim Individuum selbst – die Gesellschaft als Ganzes muss stets mit einbezogen werden. Gleichzeitig können wir bis zu einem gewissen Grad selbst Einfluss auf unsere psychische Gesundheit nehmen.

Doch zunächst schauen wir uns an, was man eigentlich unter psychische Gesundheit versteht und warum Ressourcen so wichtig sind.

Psychische Gesundheit

Psychische Gesundheit ist oft schwerer greifbar als körperliche Gesundheit, da sie meist nicht unmittelbar sichtbar ist wie beispielsweise ein gesundes Bein. Diese Unsichtbarkeit mindert jedoch nicht ihre Bedeutung. Doch was heißt es, psychisch gesund zu sein? Oft wird psychische Gesundheit lediglich als die Abwesenheit von Krankheit gesehen, was eine zu vereinfachte und idealisierte Sichtweise ist. Warum? Man ist nicht entweder vollkommen gesund oder krank. Psychische Gesundheit ist ein fortlaufender Prozess, der sich im Laufe des Lebens immer wieder verändert und von vielen Faktoren beeinflusst wird. Die psychische Gesundheit muss somit immer wieder hergestellt werden und ist kein Selbstläufer. Manchmal geht es uns besser, manchmal schlechter. Wir können gleichzeitig gesunde und kranke Anteile in uns tragen. Es ist daher sinnvoller, sich ein dynamisches Kontinuum vorzustellen, auf dem wir uns ständig zwischen Krankheit und Gesundheit hin und her bewegen. Dieses Konzept basiert auf der Salutogenese von Antonovsky, die sich auf die Entstehung und Erhaltung von Gesundheit fokussiert, im Gegensatz zur Pathogenese, die sich mit der Entstehung von Krankheiten befasst. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, welche Ressourcen die Gesundheit fördern und erhalten und uns somit näher zur Gesundheit bringen.

Salutogenese: Ressourcen zur Förderung der psychischen Gesundheit

Das Ziel der Salutogenese ist es zu verstehen, wie Menschen trotz Risiken und Stress möglichst gesund bleiben und ihre Gesundheit fördern können. Stress beinhaltet hier alles im Leben, was als belastend und herausfordernd empfunden wird. Zur Bewältigung von Stress gibt es Ressourcen. Ressourcen sind alle Merkmale einer Person, Gruppe oder Umgebung, die uns bei Stress helfen und uns somit widerstandsfähiger gegenüber ungünstigen Lebensumständen und kritischen Lebensereignissen machen. Dazu zählen genetische, körperliche Eigenschaften (gute Fitness, Immunsystem, Ernährung) sowie psychische Faktoren (Selbstwertgefühl, Resilienz, Achtsamkeit). Auch unser soziales Umfeld und unser sozioökonomischer Status (Bildung, Einkommen, Beruf) können Ressourcen darstellen. Die meisten Ressourcen sind nicht angeboren und können daher verändert und aktiv aufgebaut werden. Manche dagegen, wie Genetik oder der sozioökonomische Status, sind gar nicht bis schwer änderbar.

MindPower fokussiert sich hier auf die psychischen Faktoren. Dennoch sind alle von Relevanz.

Der Einfluss von Ressourcen auf unsere Stresswahrnehmung

Unsere Ressourcen sind deshalb so wertvoll, weil sie uns einerseits Lebensglück bescheren und andererseits beeinflussen, wie wir Stress wahrnehmen und auf ihn reagieren. Menschen mit starken Ressourcen fühlen sich besser auf Herausforderungen vorbereitet und sehen Stress mit höherer Wahrscheinlichkeit als verständlich, bewältigbar und sinnvoll an. Dadurch empfinden sie den Alltag in den meisten Fällen als sicher und machbar und betrachten Herausforderungen eher als Chancen statt als Probleme.

Der Lebensfluss: Eine Metapher für psychische Gesundheit

Stellen wir uns das Leben einmal als Fluss vor, der sanfte Strömungen, gefährliche Stromschnellen und unerwartete Windungen hat. In diesem Fluss schwimmen wir ständig und halten unser fragiles Gleichgewicht der Gesundheit. Der Fluss ändert seine Geschwindigkeit fortlaufend, von ruhigem Wasser bis zu gefährlichen Strömungen. Diese Strömungen können unangenehme Ereignisse wie Trennungen oder Krankheiten, aber auch angenehme wie Hochzeiten oder Geburtstage sein. Strudel und Abbiegungen tauchen immer wieder auf und stellen Herausforderungen dar.

Wir alle sind Schwimmer*innen in diesem Fluss und versuchen uns den Strömungen anzupassen oder sie zu bewältigen. Doch ohne Schwimmtraining und Anpassungsfähigkeit können wir schnell vom Fluss überwältigt werden. Deshalb ist es wichtig, gute Ressourcen aufzubauen, um den Stress im Lebensfluss bewältigen zu können. So können wir zu starken und eigenständigen Schwimmer*innen werden.

Allerdings gibt es Strömungen, die so kraftvoll und mitreißend sind, dass sie allein kaum zu bewerkstelligen sind. In solchen Momenten brauchen wir Unterstützung von außen, um nicht "unterzugehen".

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MindPower: Eine Einladung, vorhandene Ressourcen zu entdecken

Welche Ressourcen stehen dir bereits zur Verfügung? Welche wertvollen Kompetenzen, Fähigkeiten, Unterstützer*innen, Erfolge und Ziele besitzt du schon? Oft konzentrieren wir uns zu sehr auf unsere Fehler und die Bereiche, in denen wir noch wachsen möchten. Dabei übersehen wir häufig, wie viel wir schon erreicht haben und wie viele Stärken wir bereits haben. Nutze folgende Aussagen, um dir all deine wertvollen Ressourcen bewusst zu machen, sie wieder aktiv ins Gedächtnis zu rufen und sie somit zu aktivieren. Lenken wir den Scheinwerfer auf das, was bereits in dir steckt. Stelle dir dafür deinen eigenen Kraftbaum vor:

  • Wurzeln: Das ist meine Basis. Das erdet mich.
  • Stamm: Das sind meine Stärken, Ressourcen und Kompetenzen.
  • Früchte: Das habe ich bereits geschafft.
  • Himmel: Da will ich hin. Das sind meine selbstgesteckten Ziele.
  • Sonne: Das unterstützt mich dabei, meine Ziele zu erreichen. Erfolge bewusst machen: Wie ist mir bereits Geschafftes gelungen? Wie kann ich das für mein jetziges Ziel nutzen?
  • Fallobst: Das lasse ich liegen. Das dient mir nicht mehr.
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